Carol – die Oscarhoffnung 2016! Ein Grund zur Freude?

Hallo Ihr Lieben,

die Oscar-Verleihung 2016 steht kurz bevor und heuer sind gar die Lesben in einer Favoritinnenrolle. Es wäre somit keine große Überraschung, wenn Cate Blanchett für die Titelrolle des Films „Carol“ die begehrte Trophäe gewinnen sollte.Aus Gründen der Sichtbarkeit von Lesben im besonderen sowie Queers und Frauen im allgemeinen kann ich da nur die Daumen drücken. Auch wurde es wieder endlich an der Zeit, dass Lesben wieder nach langer Zeit im Mainstream-Kino erscheinen und im nicht-englischen Sprachraum synchronisiert anstatt lediglich untertitelt werden. So weit, so gut.

Aber ist der Durchbruch wirklich geschafft? Ist die Vorherrschaft von männlich-weißen Filmen nun gebrochen, in dem Menschen jenseits der alten Stereotypen eine nachhaltig gewichtige Rolle gemäß ihres Bevölkerungsanteils spielen? Die Antwort lautet: Leider nein! Bereits zum wiederholten Male sind keine Hispanics oder Afro-AmerikanerInnen nomiert. Ähnlich düster sieht es bei Frauen hinter der Kamera aus. Und bei Carol beschleicht mich das ungute Gefühl, dass nach dem Erfolg der schwulen Cowboys von „Brokeback Mountain“ jetzt mal die Lesben mit einer herzergreifenden Geschichte an der Reihe waren. („Monster“ zähle ich absichtlich nicht mit, da es da um eine Serienmörderin ging.)

Gewiss kann nun eingewendet werden, dass die Oscar-Verleihung nicht das Maß aller Dinge ist und wir sie daher nicht überbewerten sollten. Nur stellt sie ein besonders aussagefähiger Gradmesser dar, was in unser westlichen Welt in Sachen Film dominiert und wie es unsere Kultur prägt und deshalb ist es notwendig, einen tieferen Blick auf die ganze Chose zu werfen. Also halten wir fest, die weißen Männer halten Hollywood weiter fest im Griff, schleudern Testesteron-geschwängerte Schinken wie das Rache-Epos mit Leonardo di Caprio auf die Leinwände und von Zeit zu Zeit dürfen Lesben, Schwule, Schwarze etc. die Quoten-Außenseiter spielen. Es besteht kein Anlass zur Hoffnung, dass sich ab dieses Jahr da etwas tiefgreifend geändert hat.

Schauen wir uns die Patricia-Highsmith-Verfilmung „Carol“ näher an. Seit Jahrzehnten warteten wir Lesben auf die Verfilmung und nun ist sie endlich da. Ebenso hat Patricia Highsmith (zu recht meines Erachtens) allgemein ihre Fans. Regisseur Todd Haynes hat seine Fans gleichfalls, sowie auch jeweils Cate Blanchett und Rooney Mara, ein Erfolg war somit vorprogrammiert. Im alten Jahr habe ich mir selbst den Film angesehen. Ich könnte jetzt ein kleines Essay über meinen Eindruck schreiben, aber ganz im didaktischen Sinne möchte ich mich auf zwei Kritiken aus dem Netz und ein paar eigene Worte beschränken:

die Schlechte: http://www.literaturcafe.de/carol-lesbische-liebe-besser-auf-papier/

die Gute: http://www.spiegel.de/kultur/kino/carol-mit-cate-blanchett-und-rooney-mara-als-lesbisches-paar-ein-rausch-a-1067700.html

Bereits für Requisite, Kostüme, Make-up, Setting… hat „Carol“ unabhängig vom Thema einen Oscar verdient. Darüber hinaus versprüht er den Geist der 1950er Jahre (zumindest wie ich es mir vorstelle und ihn als 1975-Geborene aus Film und Literatur kenne. ;-)) Mensch merkt, hier wurde von den Verantwortlichen nicht gekleckert, sondern geklotzt, um den Oscar zu gewinnen. Doch entfaltet er nicht die Magie des Romans, auch wenn sich das Drehbuch relativ dicht am Original gehalten hat. Zu sehr haftet er an der Titelfigur, zu farblos bleibt Therese, die zweite Hauptfigur, und zu sehr wird versucht, eine große lesbische, Blockbuster-taugliche Geschichte zu erzählen. Letzteres schafft er auch tadellos, auch wenn ich mich persönlich nach dem Film gefragt habe, was Carol an die großäugig schauende Therese gefunden hat (beim Buch jedoch nicht). Nichtsdestotrotz prophezeie ich dem Streifen, dass er sich in die Reihe von lesbischen Kult-Klassikern à la „When night is falling“, „Desert Hearts“, „Loving Annabelle“ oder aus dem deutschen Sprachraum „Kommt Mausi raus?“ einreihen wird und das nicht zu unrecht. Erstens wegen des ihm zugrundeliegenden Romans, zweitens aufgrund der soliden Verfilmung und drittens weil er in der Mitte der 2010er Jahre die Fahne derjenigen hochgehalten, die etwas anderes zum Thema hatten als der heteronormativer, weiße, männliche Einheitsbrei.

Für die Zukunft bleibt die Hoffnung, dass wir uns zumindest in Europa von der Hollywood-Filmindustrie stärker freischwimmen und mehr Frauen, Queers, Schwarze, Hispanics… an Einfluss gewinnen. Und da nun „Carol“ verfilmt worden ist, warten wir gespannt, dass sich Film- und Fernsehschaffende z.B. endlich der genialen Krimireihe „Carol Ashton“ von Claire McNab oder dem „Leuchten des Almfeuers“ widmen werden. 🙂

Liebe Grüße

Conny

 

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Frohe Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch!

2015-Weihnachten+SilvestergrüßeHallo Ihr Lieben,

wünsch Euch frohe Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!!! Lasst es Euch gutgehen und viel Glück und Gesundheit in 2016!!!

Über das alte Jahr will ich keine großen Worte in einem Rückblick verlieren. Politisch und gesellschaftlich war es ein entsetzliches. Brutale Attentate, bellizistische Parlamentsentscheidungen, kurzsichtige Wahlergebnisse… Hoffen wir, dass das neue ein besseres, friedlicheres und gerechteres wird. Was gab’s dazu im Vergleich von der kleinen Conny-Welt? Unsere Kinogruppe Cinédames hat ihr 10. Jubiläum gefeiert (tolle Feier – in 2016 folgen noch die Bilder dazu – bislang habe ich es noch nicht geschafft, die einzustellen – sorry) und im Herbst ist in der SF-Reihe „Sirius B“ meine Novelle „Grenzbegegnung in der Fremde“ erschienen. An der Fortsetzung werkele ich gerade.

Was gibt’s in 2016 von mir zu hören und zu lesen? Nach einer Lesepause in 2015 gibt’s wieder Lesungen von mir. An zwei oder drei Terminen werde ich im Frühjahr beim Artefox-Kulturwochenende wieder am Start sein. Mehr verrate ich an dieser Stelle noch nicht, aber Infos folgen rechtzeitig. Außerdem wird im ersten Halbjahr 2016 wieder ein Roman von mir erscheinen. „Enge Bande“ heißt er und erscheint wie immer beim Verlag HOMO Littera. Derzeit wird noch eifrig lektoriert und ein hübsches Cover ausgesucht, darum gibt’s erst in ein paar Wochen, aber spätestens in wenigen Monaten mehr Infos dazu.

Lebt lang und in Frieden – wie schon Mr. Spock sagte! 🙂

Liebe Grüße

Conny

 

 

 

 

 

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Cinédames im Februar!

(c) Salzgeber & Co. Medien GmbH

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präsentieren

BFF – Best Friends forever

Ein Film von Andrew Putschoegl

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im Kino Achteinhalb

Nauwieser Str. 19, 66111 Saarbrücken

am Samstag, den 13.02.2016, um 20.00 Uhr

Kat ist wenig begeistert, als sie ein Paartherapie-Wochenende zum Geburtstag geschenkt bekommt. Statt ihres Verflossenen nimmt sie also ihre beste Freundin Samantha mit – der Therapieort am Meer und der Pool sehen einfach zu verführerisch aus. Unter lauter mustergültig gestörten Paaren absolvieren Kat und Sam ihre Nähe-Übungen vorbildlich und die Sympathien der Gruppe fliegen ihnen nur so zu. Bis es zur Sex-Aufgabe kommt: Die beiden schauen sich tief in die Augen, erspüren, was sie einander bedeuten… – und haben plötzlich wirklich ein Problem!

Die beiden Komikerinnen Andrea Grano und Tara Karsian haben sich diesen Film und die beiden Rollen selbst auf den Leib geschrieben.

Der Film wird darüber hinaus noch am SO, 14.02.2016,

um 20 Uhr, im Kino Achteinhalb gezeigt.

Wir werden vom Frauenbüro der LHS Saarbrücken unterstützt.

Eintritt 6,00 € / 5,00 €

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Leserunde zu Sirius B – Grenzbegegnung in der Fremde

Hallo Ihr Lieben,

der Verlag HOMO Littera und ich laden Euch wieder herzlich zu einer Leserunde ein.

Dieses Mal geht es um die SF-Novelle Sirius B – Grenzbegegnung in der Fremde, die Ende September erschienen ist. Sie ist Teil der Heftromanserie Sirius B – Abenteuer in neuen Welten und fremden Galaxien. Unter diesem Titel werden unterschiedliche Autoren den Leser in den Weltraum entführen, um fremde Galaxien und neue Welten zu entdecken.

Eröffnet wurde die bekanntlich die Serie mit meinem Heftroman Grenzbegegnung in der Fremde.

Wir verlosen 10 Exemplare des Heftromans. Selbstverständlich freuen wir uns, wenn weitere Teilnehmer dazukommen und mit uns über das Heft diskutieren.

Ich werde natürlich gerne wieder an der Diskussion teilnehmen und freue mich auf Eure Fragen.

Bewerbt Euch für die Heftromane bis einschließlich Sonntag, 15. November 2015, 24.00 Uhr, und schreibt uns kurz, warum ihr unbedingt mitlesen wollt. Und hier der Link zu Lovelybooks: http://www.lovelybooks.de/autor/Conny-Reinhard/Sirius-B-Abenteuer-in-neuen-Welten-und-fremden-Galaxien-1194563907-w/leserunde/1204298319/

Die Gewinner werden von uns am Montag, 16. November, bekannt gegeben. Ich werde die Romane gerne für euch signieren. Natürlich dürfen auch persönliche Wünsche geäußert werden.

Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme mit zahlreichen Beiträgen und wünschen euch angenehme Lesestunden.

Liebe Grüße

Conny und das Verlagsteam von HOMO Littera

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Cinédames im November!

(c) Salzgeber & Co. Medien GmbH

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präsentieren im Rahmen des FrauenThemenMonats

Alles wird gut

Ein Film von Angelina Maccarone

ALLESWIRDGUT_Presse_02am Samstag, den 14.11.2015, um 20.00 Uhr

im Kino Achteinhalb

Nauwieser Str. 19, 66111 Saarbrücken

Ein Film-Klassiker aus den 1990er Jahren von „Kommt Mausi raus?“-Regisseurin Angelina Maccarone:

Nabou hat nur eines im Kopf: Sie will ihre Ex-Freundin Katja zurück. Dafür nimmt sie sogar den Job als Putzhilfe bei der Yuppie-Frau Kim an, die ein Stockwerk unter Katja wohnt. Der Rest lässt sich dann schon irgendwie deichseln, glaubt Nabou. Mit der coolen, pedantischen Karrierefrau Kim verbindet die arbeitslose Lebenskünstlerin nur die Hautfarbe, entsprechend oft kracht es zwischen den beiden. Nabou stört das wenig, denn sie ist hauptsächlich hinter ihrer Ex-Freundin her. Erst als sie am Ziel ist, bemerkt sie, dass es gar nicht Katja ist, die sie will…

Der Film wird darüber hinaus noch am SO, 15.11.2015,

um 20 Uhr, im Kino Achteinhalb gezeigt.

Wir werden vom Frauenbüro der LHS Saarbrücken unterstützt.

Eintritt 6,00 € / 5,00 €

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Interview mit den Cinédames!

Interview zum 10-jährigen Jubiläum der Cinédames

von: HOMO Littera Blog

Wir freuen uns, ein Interview mit den „Cinédames“ machen zu dürfen. Am 10.Oktober feiern sie ihr 10-jähriges Jubiläum.

Hallo, ihr Lieben! Wir freuen uns, mit euch ein Interview führen zu dürfen. Würdet ihr euch bitte kurz vorstellen und uns erklären, was die „Cinédames“ genau sind beziehungsweise was sie machen?

Wir sind eine Gruppe von Lesben, die sich unter dem Dach des LSVD Saar „Lesben- und Schwulenverband Deutschland Landesverband Saar“ zusammengeschlossen haben, mit dem Ziel die Darstellung von Frauen, insbesondere von Lesben, im Medium Film unter die Lupe zu nehmen und damit beizutragen, Frauen/Lesben wieder verstärkt sichtbar zu machen. In Kooperation mit dem Kino Achteinhalb zeigen wir daher seit dem Jahr 2005 rund alle zwei Monate einen frauen-/lesbenspezifischen Film und hoffen, dass wir damit interessanten Gesprächsstoff liefern.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, die „Cinédames“ zu gründen?

Es gab schon einmal eine Gruppe, die die Lesbenfilmnacht veranstaltet hatte. Ein paar Jahre nachdem diese Kinogruppe nicht mehr aktiv war, haben etliche Frauen das „Öffentliche-Miteinander-Lesbenfilme-Gucken“ doch sehr vermisst. Margit Reinhard-Hesedenz hatte die Idee, das Anliegen in eine Lesbengruppe des LSVD Saar mitzunehmen, und dann ging alles ganz schnell: Es fanden sich kinobegeisterte Frauen, bei einem Brainstorming fand sich der Name und seitdem gibt es die Cinédames. Ein Name für unsere Kinogruppe bzw. die Filmreihe, der natürlich sehr gut zu unseren französischsprachigen Nachbarländern passt.

Wie genau kann man sich das vorstellen? Kommen die Leute zu euch, sehen sich gemeinsam den Film an und diskutieren danach mit euch darüber?

Wir zeigen die Filme im Saarbrücker Programmkino Kino Achteinhalb, das für uns die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt und auch die Filme bei den Verleihfirmen besorgt, die wir vorher ausgewählt haben. Wir halten eine Einführungsrede zu dem betreffenden Film. Je nachdem, ob wir mit anderen Stellen kooperieren oder wir eine Regisseurin einladen, folgen danach noch weitere Informationen. Nach dem Film gestalten sich unsere Diskussionen eher zwanglos. Wir stehen noch sehr gerne Rede und Antwort im Kinosaal und danach in einer Kneipe und diskutieren mit unseren Gästen über den Film und den darin angesprochenen Themen. In diesem Zusammenhang möchten wir uns sehr, sehr herzlich beim Kino Achteinhalb, unseren Unterstützerinnen und natürlich auch bei unserem Publikum für die Zusammenarbeit, gute Gespräche und Treue bedanken.

Habt ihr einen festen Stammkreis, der zu euren Filmabenden kommt, oder „schauen“ manche nur hin und wieder vorbei?

Ein guter Teil unseres Publikums ist schon von Anfang an dabei. Wir haben zudem im Laufe der Jahre neue Kinointeressierte finden können. Manche von ihnen ließen sich bislang kaum einen Filmabend entgehen, andere wiederum schauen immer mal wieder vorbei und dann gibt es noch diejenigen, die sehr gezielt zu Aufführungen kommen. Das gilt besonders für die Veranstaltungen, die wir mit Kooperationspartnern wie die Musikhochschule des Saarlandes, der Frauengenderbibliothek oder der Fachrichtung Anglistik der hiesigen Universität durchgeführt haben. Im Großen und Ganzen haben wir also schon in dieser Beziehung ein gemischtes Publikum und es kommen auch immer wieder Filminteressierte, die sich normalerweise nicht im feministischen oder queeren Umfeld bewegen.

Seid ihr in euren Diskussionsrunden ausschließlich Frauen, oder nimmt auch manchmal ein Mann daran teil und möchte mit euch diskutieren?

Vor allem bei Kooperationen wie mit der Uni oder wenn wir eine Referentin zu Gast hatten, waren Männer Teil unseres Publikums und sie sind auch zu den Diskussionen nach dem Film geblieben.

Margit

Nach welchen Auswahlkriterien wählt ihr eure Filme aus? Bevorzugt ihr bestimmte Gattungen?

Bei der Auswahl versuchen wir eine möglichst große Bandbreite des „Frauen/Lesben“-Filmspektrums abzubilden. In diesem Prozess berücksichtigen wir natürlich auch Wünsche und Vorschläge unseres Publikums. Ein wichtiges Anliegen ist es uns dabei, thematische Wiederholungen möglichst zu minimieren: Der x-te Coming-Out-Streifen hat darum bei den Cinédames wenig Chancen. Filme jedoch, die von der Storyline oder dem historisch-gesellschaftlichen Kontext her eine interessante Geschichte erzählen, zeigen wir sehr gerne. So hatten wir beispielsweise schon mit Hamlet einen Stummfilm-Klassiker, mit Tausendschönchen einen surrealistischer Avantgarde-Streifen, die Original-Fassung von „Mädchen in Uniform“, Filme aus aller Welt und natürlich Kult-Filme wie „Desert Hearts“ im Programm. Was Genres oder Gattungen betrifft, sind wir völlig offen, nur bei Pornos und Splatter-Filme sagen die Cinédames „Non“.

Die Darstellung von Frauen/Lesben in Filmen wird in der Öffentlichkeit kaum diskutiert. Woran glaubt ihr, liegt das?

Wir denken, das liegt am ökonomischen Druck vor allem im Zuge der neoliberalen Globalisierung. Auch bei der Filmwirtschft zeigen sich entsprechende Auswirkungen. Gefördert und medial gepusht werden mehrheitlich die Filme, die eine große Zielgruppe ansprechen und somit besonders profitabel erscheinen. Die Fokussierung auf sogenannte Blockbuster ist offensichtlich und das sind Streifen, die in aller Regel tradierte Rollenmodelle bedienen, wie Action-Reißer, Buddy-Komödien oder heterosexuelle Liebesfilme. Da bleibt kaum Platz für anderes, geschweige denn für Filme, die sich mit der Lebenswirklichkeit von Frauen und Lesben beschäftigen. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass die Diskussion darüber in der Öffentlichkeit eher marginal beziehungsweise in kleinen Zirkeln stattfindet.

Wie hat sich im Laufe der Zeit die Darstellung von Frauen und/oder Lesben im Film verändert? Hat sie sich eurer Meinung zum Positiven verwandelt? Oder gibt es auch Rückschläge?

Beim allgemeinen Frauenfilm-Genre ist die Bilanz durch das verstärkte Aufkommen von Liebeskomödien und Serien wie „Sex and the City“ seit den 1990er Jahren eher eine negative. Die Fahne wird unseres Erachtens von Regisseur_innen wie Margaretha von Trotta oder vielleicht auch Christian Petzold hochgehalten, aber den öffentlichen Diskurs bestimmen Vertreter_innen der seichten Unterhaltungsfilme.
Was die Darstellung von Lesben betrifft, sehen wir da eine positivere Entwicklung. Homophobe Positionen sind seit einigen Jahren in Film und TV eindeutig die Ausnahme.
Lesben haben inzwischen auch ihren Platz in Seifen-Opern und anderen Mainstream-Produktionen. Bei den sogenannten „reinen Lesben-Filmen“ sehen wir jedoch Rückschritte. Gewiss gibt es Serien-Produktionen wie „L-Word“ oder „Orange is the new black“, aber sonst schafft es kaum noch ein Film ins Fernsehen. Da waren wir in den 1980er oder 1990er schon mal weiter. Außerdem werden kaum noch Filme synchronisiert, sondern nur untertitelt, was deren Chancen erheblich vermindert oder gar verbaut, in den großen Kinos oder im TV gezeigt zu werden. Der Kassenschlager „Loving Annabelle“ ist beispielsweise bis zum heutigen Tag nicht im deutschsprachigen Fernsehen gelaufen.

Die Befreiung der sexuellen Bedürfnisse, die das eigentliche Anliegen der Revolution der 60er und 70er Jahre war, hatte leider zur Folge, dass es aufgrund der Medien zu einer „Sexwelle“ kam. Was denkt ihr darüber? Hat diese Sexwelle die Frau/Lesbe in ein falsches Licht gerückt?

Absolut. Die Sexwelle hatte sich, nachdem sie endgültig im Mainstream angekommen war, zu einem mächtigen Instrumentarium entwickelt, das entscheidend dazu beigetragen hat, dass das Bedürfnis nach Liebe und Sexualität zu einem profitablen Wirtschaftsfaktor in einer vorher nicht da gewesenen Dimension angewachsen ist. Die Objektisierung des Menschen kennt mittlerweile kaum noch Tabus. Die Auswirkungen sind verheerend. Exzessive Schönheitsoperationen, Sextourismus, zunehmende Sexualisierung durch die Medien sind nur einige Beispiele dieser Entwicklung, bei der Frauen die Hauptleidtragenden sind. Das hat vor allem zwei Gründe: Zum einen richtet sich der unmittelbare Teil der Sexbranche an die Zielgruppe heterosexuelle Männer, zum anderen sehen sich viele Frauen heute einem immensen gesellschaftlichen Druck ausgesetzt, dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen bzw. ihm nachzueifern, der auch vor Lesben nicht haltmacht.

Cinedames Jubiläum für Homepage

Am 10.10. feiert ihr euer 10-jähriges Bestehen. Auf was genau dürfen sich eure Besucher_innen freuen? Wie sieht euer Programm aus?

Das Kino Achteinhalb, mit dem wir seit 2005 in Kooperation die Filme zeigen, hat seine Räumlichkeiten im Kultur- und Werkhof Nauwieser Viertel. Dort gibt es auch das N.N., wo unsere eigentliche Feier stattfindet. Ab 19.30 Uhr begrüßen wir unsere Gäst_innen mit Getränken und Knabbereien. Es folgen Grußworte von uns und unseren Unterstützerinnen, das Feiern soll jedoch dabei nicht zu kurz kommen. Außerdem haben wir uns für unsere Gäst_innen ein lustiges Preisrätsel überlegt; die Fragen werden wir dazu dann verteilen und später einsammeln. Um etwa 20.30 Uhr gehen wir alle ein paar Meter weiter in den Kinosaal, wo wir den Kult-Klassiker aus den 1990er Jahren „Kommt Mausi raus?!“ von Angelina Maccarone zeigen werden. Übrigens: Der Filmvorschlag, der als erster an uns herangetragen wurde, mit dem also alles angefangen hat.
Danach werden wir die Gewinnerinnen (oder Gewinner) des Preisrätsels verkünden, und die Preise überreichen, zu denen ja auch ein Buchpaket von HOMO Littera gehört. An dieser Stelle möchten wir uns bei euch dafür bedanken. Anschließend werden wir im N.N. weiterfeiern. Alle Freundinnen und Freunde des Frauen-/Lesbenfilms sind zu unserem Jubiläum herzlich eingeladen.

Wir bedanken uns recht herzlich für das Interview und wünschen euch alles Gute zu eurem 10-jährigen Bestehen.

Und wir bedanken uns für euer Interesse.

Das Programm und weitere Informationen zum 10-jährigen Jubiläum findet ihr hier nochmals zur genaueren Ansicht:10 Jahre Cinédames Jubiläum

Das laufende Programm zu den Cinédames findet ihr hier:„Cinédames“

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Cinédames-Jubiläum am 10.10.2015

Wir freuen uns auf Euch!

Cinedames Jubiläum für HomepageFeiert mit uns das „10 Jahre Cinédames“-Jubiläum am 10.10.2015, ab 19.30 Uhr im Kino Achteinhalb, Nauwieserstr. 19, 66111 Saarbrücken

Wir zeigen den Film-Klassiker „Kommt Mausi raus?“ von Angelina Maccarone.

Außerdem gibt’s

eine Rückschau

einen Jubläumsumtrunk

und natürlich ein Quiz mit Gewinnen!

Eintritt 5 €

Wir bedanken uns für die Unterstützung bei:

Frauenbüro der Landeshauptstadt Saarbrücken

Verlag HOMO Littera

FrauenGenderBibliothek Saar

Kino Achteinhalb

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„Sirius B Grenzbegegnung in der Fremde“ nun erhältlich!

Hallo Ihr Lieben,

es ist endlich soweit – begleitet das Raumschiff Limes III und Sicherheitsinspektorin Vivien Grasser auf ihrem Flug fernab der Erde, dorthin, wo Verlockung, tödliche Gefahr und Lolana Sakorl, die mächtigste Frau der Galaxis, warten:

„Sirius B Grenzbegegnung in der Fremde“ ist nun erhältlich!

"Grenzbegegnung in der Fremde" - erster Beitrag zur SF-Heftromanreihe "Sirius B"

„Grenzbegegnung in der Fremde“ – erster Beitrag zur SF-Heftromanreihe „Sirius B“

Im Jahr 2337 besteht zwischen Menschen und Rigelanern ein enges Bündnis zum Wohle beider Spezies. Doch sie haben eine mächtige Gegnerin: Lolana Sakorl, berüchtigte Herrscherin von Kapral, mit der es immer wieder zu Konflikten kommt. Zum Schutz vor Angriffen patrouilliert der Raumkreuzer Limes III entlang der kapralanischen Grenze. An Bord verrichtet auch die junge Sicherheitsinspektorin Vivien Grasser ihren Dienst. Als die Crew auf ihrem Kontrollflug einen Spionagesatelliten entdeckt, eskaliert die Situation. Sakorl und ihr Raumschiff erscheinen im Weltraumsektor. Ein erbitterter Kampf um Leben und Tod entflammt, und Vivien gerät in die Fänge der attraktiven Kapralanerin, die ihre eigenen Pläne verfolgt …

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Der Countdown läuft für die Grenzbegegnung

Hallo Ihr Lieben,

es gibt wieder News zur „Grenzbegegnung in der Fremde“:

"Grenzbegegnung in der Fremde" - erster Beitrag zur SF-Heftromanreihe "Sirius B"Im Jahr 2337 besteht zwischen Menschen und Rigelanern ein enges Bündnis zum Wohle beider Spezies. Doch sie haben eine mächtige Gegnerin: Lolana Sakorl, berüchtigte Herrscherin von Kapral, mit der es immer wieder zu Konflikten kommt. Zum Schutz vor Angriffen patrouilliert der Raumkreuzer Limes III entlang der kapralanischen Grenze. An Bord verrichtet auch die junge Sicherheitsinspektorin Vivien Grasser ihren Dienst. Als die Crew auf ihrem Kontrollflug einen Spionagesatelliten entdeckt, eskaliert die Situation. Sakorl und ihr Raumschiff erscheinen im Weltraumsektor. Ein erbitterter Kampf um Leben und Tod entflammt, und Vivien gerät in die Fänge der attraktiven Kapralanerin, die ihre eigenen Pläne verfolgt …

Seid gespannt auf die Begegnung von Sicherheitsinspektorin Vivien Grasser und Lolana Sakorl, die Herrscherin von Kapral! Die Novelle ist der erste Beitrag zur SF-Reihe „Sirius B“ des Verlags HOMO Littera und bald im Herbst erhältlich.

Außerdem ist nun der Banner der „Veröffentlichungen“-Seite aktualisiert und mit knapp einem Jahr Verspätung gibt’s ein kleine Impression zu meiner Lesung in Heideruh.

Liebe Grüße

Conny

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Eine gute Nachricht für uns alle

Hallo Ihr Lieben,

die Vorbereitungen für die Grenzbegegnung in der Fremde laufen auf Hochtouren. Doch bevor in meinem neuesten Werk Sicherheitsinspektorin Vivien Grasser mit ihrer Crew auf die Kapralaner und ihre Machthaberin Lolana Sakorl trifft, gibt’s wirklich gute News für die Schreibenden, Lesende und Verlage:

Der Bundesgerichtshof hat erneut zugunsten der Buchpreisbindung entschieden, in diesem Fall gegen die Firma Amazon, die durch eine Rabattaktion die geltende Regelung unterlaufen wollte.

Hier der Link dazu: Rechtslupe (Don’t be afraid – hat nix mit Fascho-Gedankengut zu tun, sondern ist eine ganze brave juristische Website. :-))

Liebe Grüße

Conny

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